CD-Tipp: Anna Aaron – Neuro

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CD-Tipp: Anna Aaron – Neuro

Kratzbürstig und geschmeidig wie eine Katze: Die Schweizerin Anna Aaron bewegt sich auf ihrem vierten Album "Neuro" zwischen PJ Harvey, The Kills und Amanda Palmer. Sakraler Pop für Mutige mit dunkler Seele.

Die Schweiz hat die Deutschen schon oft nachhaltig beeindruckt: Greyerzer die Feinschmecker, Tobias Jundt Berlin, das Bankensystem Uli Hoeneß und so weiter. Die Musik von Anna Aaron aus Basel dürfte Fans von Indiepop mit dunkler Seele a la Soap & Skin tief beeindrucken. Die 29-Jährige machte vor allem mit ihrem letzten Album „Dogs In Spirit“ von sich reden, nun kommt ihr viertes Werk „Neuro“. Darauf spielt Aaron mit ihrer bevorzugt tiefen Stimme, krachigen E-Gitarren, und bedrohlicher Elektronik.

Dass die ehemalige Philosophie-Studentin schon im Vorprogramm von Sophie Hunger aufgetreten ist, passt perfekt. Man füge dem Experimental-Songwriterpop von Hunger oder PJ Harvey ein paar düstere Sequenzen und den theatralischen Mut von Amanda Palmer hinzu, gleiche dies mit einem Gefühl für sakralen Pop wieder aus und ist bei Aaron angekommen.

Auf „Neuro“ gibt sie sich wie eine Katze. Erst geschmeidig mit Piano oder Synthies in Wasserfarben, nur um einen Song später die Krallen auszufahren, in Form von akustischer Kratzbürstigkeit, die sie von den Kills abgeschaut haben könnte. Die Achterbahnfahrt der Gefühle wurde produziert vom britischen Musiker David Kosten, der auch das Album für eine andere Aaron-Refernz fertigte: Bat For Lashes.