CD-Tipp: The Notwist – Close To The Glass

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CD-Tipp: The Notwist – Close To The Glass

Die Berufsfrickler aus dem bayerischen Weilheim mit ihrem nächsten Meisterwerk: "Close To The Glass" vereint alle Vorzüge, Karrierestationen und Talente der Band.

Alle paar Jahre geht durch bayerische Redaktionen die Schnappatmung: Neues von The Notwist! Dass der ganze Stolz Weilheims am laufenden Band Gold produziert, ist spätestens seit „Neon Golden“ klar. Und auch diesmal sind sich Fans und Kritiker wieder einig: „Close To The Glass“ ist nicht weniger als ein Meisterwerk, das alle Vorzüge, Karrierestationen und Talente der Band vereint.

Es beginnt mit einem Frickler-Lieblingsstück, das sich gemächlich eingroovt und die Beats erst gegen Ende wirklich einrasten lässt. Das Single-Schmuckstück „Kong“ ist der krisensichere Indie-Hit mit epischen Gitarren und Computer-Hyperventilation, der im Atomic Cafe für wild geschüttelte Seitenscheitel sorgen wird. „Into Another Tune“ klingt, als hätten sich Portishead ins Studio verirrt – oder als würden The Notwist bald Probleme mit denen bekommen, weil die Melodie extrem an „Rip“ angelehnt ist. „Casino“ könnte die traurigen Szenen in „Crazy“ genauso untermalen wie seinerzeit „Off The Rails“.

„Seven Hour Drive“ wurde vermutlich vom Revival von My Bloody Valentine inspiriert, „Lineri“ bettet den Hörer über acht Minuten auf Schichten von melancholischen Ambient-Klängen. Fazit: Auf „Close To The Glass“ spazieren The Notwist einmal unaufgeregt durch ihre eigene Musikgeschichte und perfektionieren sie. Schon beim ersten Durchlauf weiß man, dass dieses Album 2014 begleiten wird. Gut, dass die Musik die Schnappatmung beruhigt.