Just stoned? Joss Stone macht jetzt Reggae

Magazin

Just stoned? Joss Stone macht jetzt Reggae

Das passt ja wie Mund auf Bong: Joss Stone, die Soul-Elfe, die am liebsten mit offenen Haaren und barfuß durch die Welt und über ihre Bühnen tänzelt, hat nun ihre Liebe zu Gras und Reggae entdeckt. Auslöser war der jüngste Spross von Bob Marley...

Rihanna raucht sich schon ewig mit Joints durch ihren Instagram-Account, in Berlin gibt es Kiff-Ins im Görlitzer Park und selbst in Bayern ist die Legalisierungsdebatte angekommen – da kommt Soul-Engel Joss Stone mit ihrem Outing ja genau zur richtigen Zeit. Die 28-Jährige hat die Inspiration zu ihrem neuen Album größtenteils aus Reisen – und dem ein oder anderen Joint – gezogen.

Die Grazie, die bevorzugt barfuß über die Welt und deren Bühnen tänzelt, hat sich für dieses Album ganz auf den Hippie-Lebensstil eingelassen. „Water For Your Soul“ versprüht Urlaubscharme und benebelte Tagträume. Viele Songs sind „on the road“ entstanden, als Stone in einem alten VW-Bus durch Europa reiste, einige Zeit im Wald lebte oder auf einem Boot in Spanien arbeitete.

Den größten Einfluss aber übten die Begegnungen mit Reggae-Royals wie „der lebenden Reggae-Enzyklopädie“ Dennis Bovell aus. Und die Sessions, die Stone mit Bob-Marley-Spross Damien Marley hatte. „Nachts haben Damien und ich immer zusammen abgehangen. Es ist wie jeden Tag eine Party zu feiern – mit warmem Guinness und einer sehr großen Menge Gras.“

Die Entspannung und Lebensfreude dieser Zeit sind nicht zu überhören, und obwohl sich die Reggae-Rhythmen durch das ganze Album ziehen, klingt „Water For Your Soul“ keineswegs eintönig. Der typische Soulpop ist immer noch zu präsent, dazu gesellen sich ein vorsichtiger Rap („Underworld“), ein Kinderchor („Star“), eine Sinatra-Gitarre („Let Me Breath“) und Marley-Zitate von „Bad Boys“ bis „Buffalo Soldier“. „Water For Your Soul“ sprüht nur so vor Lebensfreude und widerlegt eigentlich, dass Kiffen antriebslos und depressiv macht. Aber vielleicht ein bisschen langsam – immerhin hat Stone vier Jahre für dieses Album gebraucht.