„Victoria“ gewinnt sechs Lolas

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„Victoria“ gewinnt sechs Lolas

Da ist der Name offensichtlich Programm: Beim Deutschen Filmpreis räumte der Sebastian-Schipper-Streifen "Victoria" stolze sechs Lolas ab und gewann quasi alle wichtigen Preise - natürlich auch als bester Film.

Der große Abräumer bei der 65. Verleihung des Deutschen Filmpreises in Berlin heißt „Victoria“. Der Film von Regisseur Sebastian Schipper (47) wurde insgesamt mit sechs Lolas ausgezeichnet, darunter auch als bester Spielfilm – zusätzlich wurde der Film, der aus einer einzigen 140-minütigen Kameraeinstellung ohne Schnitt besteht, in den Kategorien beste Regie, Musik und Kamera geehrt.

Außerdem erhielten die Spanierin Laia Costa (30) und ihr Kollege Frederick Lau (25) für ihre Darstellung in „Victoria“ die Goldene Lola als beste weibliche beziehungsweise bester männlicher Schauspieler. Nina Kunzendorf (43) wurde für ihre Darbietung in dem Holocaust-Drama „Phoenix“ mit dem Preis als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Als männliches Pendant durfte sich der Schweizer Joel Basman (25) für seine Rolle in „Wir sind jung. Wir sind stark“ freuen.

Til Schweiger nimmt Preis entgegen

Til Schweiger wurde mit der Goldenen Lola für seine Tragikomödie „Honig im Kopf“ für den besucherstärksten Film des Jahres geehrt. Schweiger sagte bei der Preisverleihung, dass er aufgeregt sei, obwohl er ja bereits wusste, dass er ausgezeichnet werde. „Es ist echt schön, hier zu sein“, sagte der 51-Jährige, der seinen Film nach Differenzen mit der Deutschen Filmakademie nicht für die anderen Wertungen einreichte.

Der Film „Citizenfour“ über den amerikanischen Whistleblower Edward Snowden (31) wurde als beste Dokumentation geehrt, als bester Kinderfilm setzte sich die Komödie „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ durch. Der Thriller „Who am I -Kein System ist sicher“ gewann mit bestes Szenenbild und bester Schnitt und Ton insgesamt drei Lolas. „Die geliebte Schwester“ holte für bestes Maskenbild und Kostümbild zwei Trophäen. Die Lola für das beste Drehbuch ging an Stefan Weigl für „Zeit der Kannibalen“. Übrigens: Das mit viel Vorschuss-Lorbeeren ins Rennen gegangen Historiendrama „Elser – Er hätte die Welt verändert“ ging komplett leer aus.

Durch den Gala-Abend führte „Tatort“-Schauspieler Jan Josef Liefers (50) vor 1.800 Gästen im Berliner Palais am Funkturm. Insgesamt ist der Deutsche Filmpreis mit drei Millionen Euro dotiert. Alleine eine Nominierung als bester Spielfilm brachte den Machern jeweils 250.000 Euro ein.