Die Kino-Tipps im Juni

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Die Kino-Tipps im Juni

Trunksüchtiges Bärchen und gefrässige Dinos: Ob "Ted 2", "Jurassic World" oder "Kind 44", im Juni wartet auf jeden Zuschauer der passende Film.

Ein ungewöhnlicher Spion, Serienmorde in der Sowjetunion und die Rückkehr eines knuddeligen Bärchens sowie furchteinflößender Dinosaurier: Der Kino-Monat Juni steht ganz im Zeichen der Abwechslung.

„Kind 44“, 4. Juni

Die Sowjetunion zu Zeiten des Diktators Stalin: Der idealistische aber regimetreue Sicherheitsoffizier Leo Demidow (Tom Hardy) hinterfragt keinen der Aufträge, die ihm seine Partei gibt. Doch ein grausamer Fund bewegt ihn zum Umdenken: Demidow entdeckt die Leiche eines kleinen Jungen. Doch anstatt dem Fall nachzugehen, versucht die Regierung, den Mord zu vertuschen. Also macht er sich auf eigene Faust daran, die Geschehnisse aufzuklären – doch die Ausmaße seines Handelns werden ihm erst nach und nach bewusst.

Einschätzung

In Russland zeigte man sich im Vorfeld der Premiere von „Kind 44“ wenig begeistert über die Darstellung der ehemaligen Sowjetunion. Das hiesige Kultusministerium verbot den Kinostart des Streifens sogar, da es angeblich Unwahrheiten über das Land verbreite. Ob historisch korrekt oder nicht, der Cast des Films verspricht viel. So sind neben Tom Hardy, der derzeit auch als „Mad Max“ im Kino für Furore sorgt, auch Gary Oldman, Noomi Rapace und Jason Clarke Teil der Besetzung.

Spy – Susan Cooper Undercover, 4. Juni

Was tun, wenn ein Star-Agent vom Erdboden verschwunden und ein anderer bekannt wie ein bunter Hund ist? Man greift auf die unscheinbare CIA-Analystin Susan Cooper zurück, um die Welt zu retten. Denn die etwas gut genährte Frau ist ohnehin das Mastermind hinter den gefährlichen Einsätzen des Geheimdienstes und zumindest in der Theorie mit allen Wassern gewaschen. Doch wie sieht es in der Praxis aus?

Einschätzung

Den Film als „Get Smart 2.0“ zu bezeichnen, ist sicherlich keine allzu weit hergeholte These. Wie im Film mit Steve Carell darf sich auch in „Spy – Susan Cooper Undercover“ der Underdog (Melissa McCarthy) an der Rettung der Welt versuchen, während die eigentlichen Helden Rick Ford (Jason Statham) und Bradley Fine (Jude Law) mehr oder weniger tatenlos zusehen müssen. Das klingt nach viel Klamauk, noch mehr Unsinn und einem witzigen Kino-Abend.

„Jurassic World“, 11. Juni

Über 20 Jahre sind seit den Geschehnissen aus dem „Jurassic Park“ vergangen. Trotz vieler Kritiker wurde an der Idee von Visionär John Hammond festgehalten, auf einer entlegenen Insel einen Themenpark mit künstlich gezüchteten Dinosauriern zu eröffnen. Der Park scheint zunächst tatsächlich sicher, doch dann begeht ein Forscherteam einen verhängnisvollen Fehler: Ihnen entwischt ein genetisch veränderter Saurier und das Unheil bricht von neuem aus.

Einschätzung

1993 setzte Steven Spielbergs Film „Jurassic Park“ tricktechnisch neue Maßstäbe. Kein Wunder, das kurz darauf zwei weitere, allerdings eher mäßige Fortsetzungen folgten. Dann war es lange still um die Dinos – bis jetzt! Ob der „Jurassic World“ mit Neu-Star Chris Pratt in der Hauptrolle an den Charme des ersten Teils anknüpfen kann, darf allerdings bezweifelt werden. Gut 14 Jahre nach dem bislang letzten Teil der Dino-Hatz ist aber ein ausreichend großer Zeitraum, um die Urzeittiere wieder interessant zu machen. Und einen ausgewachsenen Tyrannosaurus Rex kann man eigentlich nicht oft genug sehen, vor allem nicht auf der großen Leinwand.

„Ted 2“, 25. Juni

In „Ted 2“ läuten die Hochzeitsglocken. Doch nicht etwa zwischen John Nennett (Mark Wahlberg) und seiner Freundin, stattdessen kommt das kiffende Bärchen Ted unter die Haube. Weil er sich mit seiner menschlichen Frau auch Kinder wünscht, kommt Kumpel John aber dennoch ins Spiel. Er soll seinen Samen spenden, um den Kinderwunsch in die Tat umzusetzen. Doch ist ein drogenabhängiger Teddy überhaupt fähig, einen guten Vater abzugeben? Er und John engagieren eine Anwältin (Amanda Seyfried), um für Teds Rechte zu kämpfen.

Einschätzung

Mit „A Million Ways To Die In The West“ konnte Seth MacFarlane zuletzt nicht an den Kinokassen überzeugen. Ob sich der Bär Ted ein zweites Mal bewähren kann, muss sich ebenfalls zeigen. Kann der Nachfolger aber grob an den ersten Teil anknüpfen, verspricht auch „Ted 2“ kurzweiligen Spaß für Alt und Junggebliebene. Denn trotz Knuddel-Optik ist der Rüpel-Teddy auch bei seinem zweiten Auftritt ganz bestimmt nichts für Kinder.

Geheimtipp: „Trash“, 18. Juni

Der Junge Raphael und seine Freunde leben auf einer Müllhalde in Brasilien. Tag ein Tag aus erklimmen sie die stinkenden Abfallberge, um nach brauchbaren Gegenständen zu suchen. Eines Tages macht Raphael einen Fund, der sein Leben und das seiner Kumpel nachhaltig verändert: In einem kleinen Ledertäschchen findet er Geheimnisse, die keinesfalls in die falschen Hände geraten dürfen. Das wissen auch die eigentlichen Besitzer der Tasche und begeben sich auf eine erbitterte Jagd nach den Kindern. Alleine um zu sehen, wie Morgan Freeman und Liam Neeson in dem Sequel auf Ted treffen, dürfte den Eintritt wert sein.

Einschätzung

Die britisch-brasilianische Koproduktion wartet nicht nur mit einem unverbrauchten Setting, sondern durch die Darsteller Rooney Mara und Martin Sheen auch mit Star-Power auf. Viel hängt dabei natürlich von den Kinderdarstellern ab, welche die Hauptfiguren des Films sind. Regisseur von „Trash“ ist Stephen Daldry, der schon dreimal für den Oscar nominiert war und bereits mit „Billy Elliot“ bewiesen hat, ein Händchen für Nachwuchs-Darsteller zu haben. Alles in allem klingt das durchaus vielversprechend und ganz und gar nicht nach Trash.